Plitvice
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Die Plitvicer Seen

Die Plitvicer Seen sind 16 miteinander verbundene Seen zwischen dem Mala Kapela Massiv und dem Pljesevica Gebirge in der Lika. Der Korana-Fluss bildet eine Kette von kristallklaren, smaragdgrünen Seen, die stufenweise übereinander liegen und durch Kalksinterbarrieren getrennt sind. Das Wasser ergießt sich in Wasserfällen von einem See in den andere und schafft so eine majestätische Architektur der Natur. Die Seen sind von dichten Buchen-, Tannen- und Fichtenwäldern umgeben, in denen man Bären, Wölfe und seltene Vogelarten, wie z.B. den Auerhahn oder die Waldohreule antreffen kann. Sie bestehen aus den Oberen Seen (Proscansko Jezero, Ciginovac, Okrugljak, Batinovac, Veliko Jezero, Malo Jezero, Vir, Galovac, Milino Jezero, Jezerce, Burgeti und Kozjak) und den Unteren Seen (Milinovac, Gavanovac, Kaludjerovac und Novakovica Brod). Am höchsten liegt der See Proscansko Jezero (639 m), am tiefsten Novakovica Brod (503 m). 

Die oberen Seen sind von dichtem Wald umgeben, durch zahlreiche Wasserfälle miteinander verbunden und ruhen auf einer Unterlage aus Dolomitgestein, während die kleineren und flacheren unteren Seen, um die nur wenige Eibenbüsche wachsen, auf einer Unterlage aus Kalkstein ruhen. Die Flüsse Bijela und Crna Rijeka, die südlich vom See Proscansko Jezero zusammenlaufen, versorgen die Plitvicer Seen mit Wasser. Bei dem Wasserfall Sastavci im Bereich der Unteren Seen fließt das Wasser aus den Seen in den Fluss Korana ein; der Bach Plitvice, stürzt sich aus einer Höhe von 76 m gleichfalls in die Korana herab. 

Die Oberen Seen sind voneinander durch Dolomitgestein getrennt, das durch Ablagerung von Wacke in die Höhe und Breite wächst, wobei Kalksteinbarrieren entstehen. Die Wacke entsteht hauptsächlich an Stellen, wo sich das Wasser aus einer gewissen Höhe herabstürzt, durch die Ablagerung von Algen und Moosen und die Mitwirkung von Kalziumkarbonat. Die Unteren Seen sind durch das Einbrechen von Gewölben über unterirdischen Hohlstellen entstanden, durch die das Wasser aus den Oberen Seen versickert. In den steilen Felsen an den Seen und am Fluss Korana gibt es 14 Kalkstein- und 6 Travertinhöhlen (Supljara, Golubjnaca, Mracnjaca, Velika Pecina u.a.). 

Wegen ihrer natürlichen Schönheit wurden die Plitvicer Seen zusammen mit dem sie umgebenden Waldgebiet 1949 zum Nationalpark erklärt, der eine Fläche von 295 km2 umfasst, wovon etwa 2 km2 auf die Seen entfallen. Der Park besteht aus einem Teil- und Vollnaturschutzgebiet mit unterschiedlichem Schutzgrad. Im Teilschutzgebiet sind das Weiden auf bestimmten Weideflächen und eine streng vorgeschriebene Waldwirtschaft erlaubt, aber jede eigenwillige Veränderung und Eingriffe in den natürlichen Bestand sind strengstens verboten. Im Vollnaturschutzgebiet können ausnahmsweise nur Schutzmaßnahmen genehmigt werden. Die erste Berghütte wurde 1852 errichtet, das erste Hotel stammt aus dem Jahre 1861.

Die Plitvicer Seen sind der bekannteste Nationalpark in Kroatien und zählen zu den schönsten Naturphänomenen Europas. Die erste Initiative zur Gründung des Nationalparks reicht bis ins Jahr 1914 zurück und ist an die Erklärung des ersten Nationalparks in Europa gebunden (Unterengadin in der Schweiz). Die Plitvicer Seen wurden schon 1928 zum Nationalpark erklärt, jedoch ohne entsprechende Rechtsakten, so dass sie erst ab 1949 als Nationalpark eingetragen sind. Im Jahre 1979 wurden sie von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltnaturerbes aufgenommen. 

Die Plitvicer Seen sind mit schönen Spazierwegen ausgestattet, so dass sie wegen der herrlichen Natur und dem Zugang zu den Seen zu jeder Jahreszeit von zahlreichen Touristen besucht werden. Außer zu Fuß kann man die Seen auch mit Booten oder dem Touristenzug erkunden. Im Nationalpark herrscht Gebirgsklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 8–10 °C und einer jährlichen Niederschlagsmenge von 1.200–1.400 mm. Der Schnee hält gewöhnlich von November bis Ende März an, so dass Schlittenfahrten und Skilanglauf möglich sind.  Die Seen liegen im Dezember und Januar unter einer Eisschicht. Im Sommer dagegen steigt die Wassertemperatur in den Seen Prscansko Jezero und Kozjak auf etwa 24 °C an, so dass sich die Seen zum Baden eignen. 


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