Tauchen in Kroatien
Unglaublich
zahlreiche Tauchmöglichkeiten bietet Kroatien
an seiner einmaligen Adriaküste. Über 85 registrierte Tauchplätze verfügt das Land.
Die Vielfalt der Unterwasserwelt kennt beinahe keine Grenzen. So finden
sich hier u. a. antike Segelschiffe, Korallenriffe, Wracks von
Kriegsschiffen, diverse Meereshöhlen und prächtige Fischvorkommen. Auf
vier dieser Tauchgebiete soll für einen schönen
Tauchurlaub in Kroatien
hier im Einzelnen kurz eingegangen werden:
In Istrien, 8 Seemeilen von Rovinj entfernt, liegt ein ganz
ungewöhnlicher Tauchschatz. 1914 ging hier die
Fähre Baron Gautsch
unter, nachdem sie auf eine Unterwassermine traf. Das 85 m lange und
knapp 12 m lange Fährschiff wurde hierbei in drei Teile zerrissen. Das
Oberdeck liegt bei knapp 28 m Tiefe auf Grund, das Unterdeck liegt bei
36 m Tiefe und der Boden der Fähre ist bei 42 m Tiefe zur Ruhe
gekommen. Da das Wrack so gut erhalten ist, ist es sogar möglich, ins
Innere des Schiffes zu gelangen. Allerdings ist dieser Tauchgang nur
etwas für sehr geübte Taucher.
In Norddalmatien findet sich an der Bucht von Siroka, gehörend zur Insel Premuda,
direkt an der Küste die so genannte Kathedrale. Hierbei
handelt es sich um ein System von Unterwasserhöhlen, die untereinander
verbunden sind, so dass man von einer Höhle zur Anderen tauchen kann.
Die Tauchtiefe beträgt hier 5-40 m, so dass sie sowohl für Anfänger als
auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Zwar ist die gesamte Küste im
Südwesten der Insel für Taucher empfehlenswert, die Kathedrale bedarf
aber schon einer besonderen Nennung. Alleine die Licht- und
Schattenspiele durch die Steinbeschaffenheit innerhalb der Höhlen ist
einen Tauchgang wert.
Die norddalmatinische Insel Stambedar bietet ebenfalls einen ganz
außergewöhnlichen Anblick. Dort befindet sich eine Unterwassermauer,
die schon bei 5 m Tauchtiefe beginnt und sich bi 45 m Tauchtiefe
hinunter erstreckt. Dementsprechend ist sie auch sowohl für Anfänger
als auch für Fortgeschrittene geeignet. Sie besteht aus violetten und
roten Korallen. Dieses Tauchgebiet ist aber auch sehr interessant
aufgrund seines Fischartenreichtums und der vielen verschiedenen Algen,
Seeigeln und Schneckenarten. Zur Orientierung sei gesagt, dass es sich
bei Stambedar um eine kleine Insel der Pakleni-Inselgruppe handelt, die
ganz in der Nähe der Insel Hvar liegt.
Ein weiteres, sehenswertes Wrack ist vor Dubrovnik in Süddalmatien
untergegangen. Das Handelsschiff Taranto ist (1943) ebenfalls gesunken,
weil das Schiff auf eine Mine aufgelaufen ist. Auf dem Grund des Meeres
finden sich seitdem im Umkreis des Schiffes sowohl Teile der
Schiffsfracht, als auch Teile des Motors. Das Schiff selbst bietet
einen dramatischen Anblick, da der Schiffsbug hochstehend an einem
Felsen ruht während das Heck im Sand steckengeblieben ist. Das
Schiffswrack bietet wunderschönen Fischschwärmen ein Zuhause. Die
Tauchtiefe beträgt hier etwa 23-55 m, so dass auch dieses Gebiet nur
von Fortgeschrittenen betaucht werden sollte.
Das Tauchen in Kroation ist ausschließlich mit einer besonderen
Genehmigung im Nationalpark Kornati sowie im Nationalparkt Mljet
erlaubt.
Absolut verboten ist das Tauchen in Häfen, Ankerplätzen, in der Nähe
von Militärobjekten- oder Schiffen, dort, wo dichter Schiffsverkehr
herrscht und in Meeresreservaten oder Naturparks. Selbständiges Tauchen ist in
den Nationalparks Krka und Brijuni sowie die Inseln Palagruza und
Jabuka untersagt, wo aus Naturschutzgründen Tauchen nur unter Führung
lizenzierter Tauchleiter erlaubt ist.
Wer seinen Tauchurlaub in Kroatien in den inneren Meeresgewässern und
im territorialen Meer von Kroatien verbringen möchte, dem sei dringend
angeraten, sich zunächst mit der Durchsicht von Tauchkarten der
entsprechenden Tauchplätze eingehend auseinander zu setzen. Tauchkarten
sind unter anderem im Internet oder auch im Buchhandel erhältlich.
Das Ministerium für Seewesen, Tauchsport und Kommunikation in
Kroatien hat umfangreiche
Tauchbestimmungen erbracht, die seit Mitte
März 2003 Gültigkeit haben. Aus Gründen der Sicherheit dürfen
selbstverständlich nur Personen tauchen, die im Besitz eines gültigen
Taucherausweises sind. Erlaubt ist auch, dass das Tauchen organisiert
(also durch einen Veranstalter geführt) oder individuell (also privat)
erfolgt. Die Haftung liegt dann entweder beim Tauchführer
(organisiertes Tauchen) oder bei der Privatperson (individuelles
Tauchen). Früher war das auch noch erschwinglich, private Tauchgänge zu
starten. Heute allerdings beträgt das Entgelt für die Ausstellung der
Tauchgenehmigung für individuelles Tauchen 2.400 Kuna. Das sind
umgerechnet etwa € 330,--. Diese Genehmigung gilt dann für ein Jahr.
Fairer Weise muss man sagen, dass auch die einheimischen Privattaucher
diese Summe aufbringen müssen, dies also nicht nur eine Auflage für
ausländische Touristen ist. Ein Tauchausweis für organisiertes Tauchen
in Kroatien kostet hingegen nur 100 Kuna, was etwa einem Betrag von €
14,-- entspricht.
Unbedingt beachtet werden sollte weiter, dass die zugelassene Tiefe für
Sport- und Freizeittaucher 40 m beträgt. Aber da braucht sich ein
Tauchbegeisteter für den Tauchurlaub in Kroatien auch keine Sorgen zu
machen. Auch bis zu einer Tiefe von 40 m wird er in jedem Fall auf
seine Kosten kommen.
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